Das Haus

Unser Haus liegt mitten im Bayerischen Viertel in Berlin, an der Grenze zwischen Schöneberg und Wilmersdorf. Über die Geschichte dieser Gegend haben wir unter dem Titel „VIERTEL UND STRASSE“ interessante Fakten zusammengetragen.

Unser Haus, dessen spiegelbildlich gebaute 2. Hälfte durch Bomben zerstört wurde, hatte ursprünglich 4 Etagen. Durch den Dachausbau ist vor einigen Jahren ein fünftes Stockwerk entstanden.

Die  ursprünglichen 4 Etagen bestanden aus je einer 3-Zimmer Wohnung und einer 4-Zimmer-Wohnung, diese mit Berliner Zimmer und Mädchenkammer. Auch wenn die Wohnungen recht groß sind, so stelllen wir uns vor, dass mussdoch bei den vielen zwangsweise einquartierten Menschen im Alltag eine bedrückende Enge geherrscht haben muss.

Charakteristisch für unser und das gegenüber liegende Haus sind die sonnenartigen Ornamente, so genannte Schneus, an den Balkonen.

Die Zeit, über die wir recherchiert haben, sind die 1940er, vor allem die Jahre 1941–1943, weil in diesem Zeitraum unser Haus zu einem sogenannten „Judenhaus“ (Terminologie der Nationalsozialisten) oder „Ghettohaus“ wurde. Das bedeutet, dass die Nationalsozialisten dorthin Menschen jüdischen Glaubens zwangsweise zur Miete oder Untermiete einwiesen, nachdem sie diese aus ihren eigentlichen und oft in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Wohnungen vertrieben hatten.
Die Hausbesitzer:innen dieser „Judenhäuser“ waren ebenfalls jüdischen Glaubens und konnten sich gegen diese Einweisung nicht wehren.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite „DIE 1940ER JAHRE“ 

Wer sich dann noch weiter informieren möchte, kann auf der Seite „LITERATUR UND INFOS“ auf unsere weiterführenden Empfehlungen schauen.

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung! Möchten Sie uns Fakten mitteilen, weitere Recherchemöglichkeiten nennen oder Bilder zur Verfügung stellen? Dann schreiben Sie uns bitte eine E-mail unter menschen@treuchtlinger4.de. Wir melden uns gern bei Ihnen.

 

Historische Zeichnung Fassade Haberlandstr. 1
Quelle: Bauarchiv Berlin
Gedenktafel am Haus außen, seit Juli 2022. © Erika Klagge 2022
Gedenktafel im Hausflur, seit Juli 2022. © Erika Klagge 2022