Franziska Rosenstock (geborene Fliegelman)

*14.08.1896, am 02.03.1943 nach Auschwitz deportiert

Franziska Rosenstock war die Ehefrau von Leo Rosenstock.

Was wir über Franziska und Leo Rosenstock wissen:

  • Franziska Rosenstock wurde in Warka bei Warschau geboren. Leo Rosenstock wurde in Putzig/ Netzekreis (Pommern) geboren.
  • Vor ihrer Zeit in der Treuchtlinger Straße 4 haben sie in der Lützowstraße 60a gewohnt.
  • In der Treuchtlinger Straße wohnten sie im 4. Stock.

Was wir noch aus dem Leben von Franziska Rosenstock wissen:

Franziska Rosenstocks Eltern waren Lajb und Perla-Ruchla Fligelman. Bei Franziska findet sich der Familienname in den Schreibweisen "Fligelman", "Fliegelman" und "Fliegelmann". Sie und Leo hatten keine Kinder und lebten seit den Zwanzigerjahren in Berlin.

Die Schneiderin Franziska Rosenstock hatte eine Nichte namens Zenia Jakubowska (Jakubowski), geborene Pizedecka (Przedecki). Die am 23.1.21 in Aleksandrow im Bezirk Warschau geborene Krankenschwester war in den Vierzigerjahren in einem Konzentrationslager im Ural interniert, kam 1942 wieder frei und blieb bis zum Ende des Krieges im Ural. Anschließend ging sie nach Polen zurück und wanderte schließlich 1949/1950 mit ihrem Mann Abraham nach Herzlia und Netanja (Natania) in Israel aus. Ihre Eltern, Abe Przedecki und Felicja Przedecki (geborene Fligelman), Franziskas ältere Schwester, wurden 1943 in Warschau von den Nazis getötet. Auch ihr Bruder Szymon wurde gemeinsam mit seiner Frau Dora ermordet. 1946 erhielt sie vom Roten Kreuz die Nachricht, dass ihre Tante Franziska und ihr Onkel Leo deportiert und ermordet worden waren. Von weiteren Verwandten Leos wusste sie nichts. Sie war die einzige Überlebende ihrer Großeltern mütterlicherseits.

1960 erinnerte sich der zu dieser Zeit in Tel Aviv lebende Alexander Kurlandsky an seine Studienzeit in Berlin. Insgesamt lebte er von 1920 bis März 1935 in Berlin, wo er 1922 Franziska und Leo Rosenstock kennenlernte. 1934 wohnte er für ein paar Monate gemeinsam mit dem Ehepaar in ihrer Wohnung in der Lützowstraße. Sie waren während seiner gesamten Zeit in Berlin in freundlichem Kontakt und bis 1939 bestand auch ein reger Briefwechsel zwischen ihm und den Rosenstocks.
Des Weiteren berichtete er, dass Franziska Rosenstock  1925 oder 1926 in ihrer Wohnung in einem der vier oder fünf Zimmer eine Werkstatt für Damenkonfektion eingerichtet und Kleider an große Konfektionshäuser geliefert hatte. Ein Geschäft, dass sich über die Jahre, wie er sagte, positiv entwickelte. Leo Rosenstock soll zu dieser Zeit im Hausverwaltungsbüro einer Cecilia Syrkin gearbeitet haben, und in Alexander Kurlandskys Augen schien des dem Ehepaar finanziell gut zu gehen.
Davon zeugten auch der Schmuck und andere Wertgegenstände, die ihm Franziska Rosenstock während seiner Zeit in der Wohnung des Ehepaares zeigte und die einmal gänzlich der Nichte Zenia, dem "Liebling der ganzen Familie" gehören sollten, schreibt er in seiner eidlichen Erklärung im Rahmen Zenia Jakubowskas Antrages auf Entschädigung.

Zenia Jakubowska erhielt 1967 eine Entschädigung von insgesamt 1050,- DM.

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